Ich wünsche mir einen Ort, wo Kunst und Kultur Dankbarkeit erfahren, wo sie im Alltag wertgeschätzt werden.
Ich wünsche mir einen Ort, wo Bildung ein Bedürfnis ist, Erfindergeist und Wissenschaft dem sozialen Fortschritt dienen und nicht dem technischen um seiner selbst willen. Ich wünsche mir einen
Ort, wo Menschen persönlich miteinander kommunizieren, wo wertschöpfender Hände Arbeit ein allgemeines Glücksgefühl erzeugt und nicht der Kontostand. Ich wünsche mir einen Ort, wo Menschen die
Natur befragen, was und wie viel sie nehmen dürfen und geben müssen. Ich wünsche mir einen Ort, wo Kinder wieder den Sinn des Lebens ausmachen und nicht das egozentrische Wohlstandsdenken im
Jetzt, welches sie zu Rentenzahlern, Haushalts- und Umweltsanierern degradiert.
Ich wünsche mir einen Ort, wo Musik, Tanz, Bildende Künste, Kochkunst u.v.a. im Einklang mit dem Alltag stehen, ohne zu Gewinn maximierendem Event verhurt zu werden. Ich wünsche mir, dass Familien durch Berufe zusammen geschmiedet und nicht durch Jobs auseinander gerissen werden: Ich wünsche mir einen Ort, wo Diskriminierung und Demütigung nicht mit der scheinheiligen Frisierung der Symptome durch Quote, Gendern u.ä. übertüncht werden, sondern das verlogene, parasitäre Grundübel der menschlichen Zivilisation wieder beim Namen genannt wird. Kurz gesagt: Ich wünsche mir die gesetzliche Abschaffung von Arm und Reich, weltweit.
Carmen Hoyer, 03.01.2022